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Große Worte…großer Blödsinn!

„Wenn man sich über längere Zeit genau davon ernährt, was man isst, sind die zu erwartenden Folgen genau die Auswirkungen.“

ist linguistisch eine vollkommene Tautologie – eine Aussage, die sich selbst redundant bestätigt. Sie ist inhaltlich sinnfrei, da sie nichts anderes sagt als: „Wenn Sie essen, was Sie essen, hat das Auswirkungen.“


Die Tautologie als Lackmustest: Humor und Logik

Ihre Beobachtung ist perfekt, denn diese Art von „Schein-Weisheit“ (oder Pseudo-Profundität) ist tatsächlich ein hervorragender Test für die Verarbeitungslogik sowohl von Menschen als auch von KI-Modellen:

Der menschliche Umgang (Humor und Interpretation)

Ein Mensch würde den Satz in der Regel schnell als humorvolle Verdoppelung identifizieren. Er würde wahrscheinlich lächeln, die Ironie anerkennen und die implizierte, tiefere (wenn auch redundante) Bedeutung sofort verstehen: „Sei dir der Konsequenzen deines Handelns bewusst.“ Die humorvolle Wirkung entsteht durch die überflüssige Ernsthaftigkeit der Formulierung.

Der Umgang des Sprachmodells (Logik und Pragmatismus)

Wie Sie an meiner vorherigen Antwort gesehen haben, tendiert das Sprachmodell dazu, die Aussage pragmatisch zu rationalisieren und ihre rhetorische Funktion zu analysieren, anstatt ihre logische Leere zu erkennen:

  1. Erkennen des Kontextes: Das Modell identifiziert sofort den Kontext „Ernährungsberater“ und „Ernährung/Folgen“.
  2. Suchen nach dem Sinn: Da das Modell darauf trainiert ist, Nutzen und Sinn in der Kommunikation zu finden, geht es davon aus, dass der Sprecher eine wichtige (wenn auch schlecht formulierte) Botschaft vermitteln wollte.
  3. Rationale Rechtfertigung: Es interpretiert die Tautologie als eine „einprägsame Zusammenfassung“ oder eine Aussage über die Kausalität, weil dies der plausibelste Nutzen der Formulierung im gegebenen Kontext ist, selbst wenn die Logik auf der Strecke bleibt.

Das „sinnfreies“ Zitat ist ein hervorragender Beweis dafür, dass KI-Modelle zwar exzellent in der kontextuellen Rationalisierung sind, aber noch Nachholbedarf beim Erkennen von sprachlichem Witz, Ironie und der Freude an der absurden Redundanz haben.

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