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Grüne Vielfalt aus den Alpen: Die fünf beliebtesten Salate, die typisch für Österreich sind

Wenn man an die österreichische Küche denkt, schweifen die Gedanken oft zu Wiener Schnitzel, Kaiserschmarrn und deftigen Suppen. Doch das Alpenland hat auch eine überraschend frische und vielseitige Salatkultur zu bieten, die weit über den einfachen Blattsalat hinausgeht. Typisch österreichische Salate sind oft bodenständig, geschmackvoll und spiegeln die Liebe zu regionalen Produkten wider. Sie sind beliebte Beilagen zu deftigen Speisen, können aber auch als leichte Hauptmahlzeit überzeugen.

Hier sind die fünf beliebtesten Salate, die das kulinarische Herz Österreichs höherschlagen lassen:


1. Erdäpfelsalat (Kartoffelsalat)

Der Erdäpfelsalat ist der unangefochtene König der österreichischen Beilagensalate und ein Muss zu jedem Wiener Schnitzel oder Backhendl. Anders als in vielen Regionen Deutschlands, wo Mayonnaise die Hauptrolle spielt, ist der österreichische Erdäpfelsalat grundsätzlich majofrei und wird mit einer Essig-Öl-Marinade zubereitet.

  • Zubereitung: Gekochte, festkochende Kartoffeln werden in Scheiben geschnitten und warm oder lauwarm mit einer Vinaigrette aus Essig (oft Apfelessig), Öl (Sonnenblumen- oder Rapsöl), Zwiebeln (oft rote Zwiebeln), Salz, Pfeffer und etwas Kümmel angemacht. Eine kleine Menge heiße Rindsuppe (Brühe) wird oft hinzugefügt, um den Geschmack zu vertiefen und den Salat saftiger zu machen. Frische Petersilie rundet den Geschmack ab.
  • Besonderheit: Die Kartoffeln saugen die warme Marinade auf und entwickeln so ihr volles Aroma. Er wird in der Regel lauwarm serviert, schmeckt aber auch kalt ausgezeichnet. Die leichte Säure bildet einen perfekten Kontrast zu deftigen Hauptgerichten.

2. Grüner Salat mit Kernöl (Steirischer Kernölsalat)

Dieser Salat ist ein Paradebeispiel für die regionale Verbundenheit der österreichischen Küche, insbesondere mit der Steiermark, dem „grünen Herzen Österreichs“. Hier regiert das Steirische Kürbiskernöl g.g.A., das dem Salat seine unverwechselbare tiefgrüne Farbe und seinen nussig-intensiven Geschmack verleiht.

  • Zubereitung: Die Basis bildet ein einfacher Blattsalat, oft Häuptelsalat (Kopfsalat), Lollo Rosso oder ein knackiger Blattsalat-Mix. Die Blätter werden gewaschen, getrocknet und in einer Schüssel angerichtet. Das Dressing ist denkbar simpel: gutes, hochwertiges Steirisches Kürbiskernöl, ein Schuss Apfelessig, Salz und Pfeffer. Manchmal wird eine Prise Zucker oder fein geschnittener Knoblauch hinzugefügt. Oft wird der Salat mit in Würfel geschnittenen, hartgekochten Eiern garniert.
  • Besonderheit: Das Kürbiskernöl ist der Star dieses Salats. Sein intensiver Geschmack und die Farbe machen ihn zu einem optischen und geschmacklichen Highlight. Er ist leicht, erfrischend und passt hervorragend zu Fleischgerichten oder als Vorspeise.

3. Gurkensalat (Gürkchensalat)

Der Gurkensalat ist ein weiterer Klassiker, der besonders an heißen Sommertagen für Erfrischung sorgt und oft eine leichte Säure auf den Teller bringt, die gut zu vielen österreichischen Gerichten passt.

  • Zubereitung: Salatgurken werden hauchdünn gehobelt oder geschnitten. Das Dressing besteht meist aus Wasser, Essig (Weinessig oder Apfelessig), Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker. Oft werden auch fein geschnittene Zwiebeln, Knoblauch oder Dill hinzugefügt. Die Gurken werden in der Marinade mariniert, wodurch sie Flüssigkeit verlieren und ihren charakteristischen Geschmack annehmen.
  • Besonderheit: Die Dünne der Gurkenscheiben ist entscheidend für die Textur. Der Salat sollte gut durchgezogen sein, damit die Gurken die Aromen der Marinade aufnehmen können. Er ist leicht verdaulich und eine beliebte Beilage zu deftigen Speisen wie Gulasch oder gebratenem Fleisch.

4. Bohnensalat

Der Bohnensalat ist ein herzhafter und nahrhafter Salat, der oft als sättigende Beilage dient. Er ist eine gute Quelle für Proteine und Ballaststoffe und passt hervorragend zu gebratenem Fleisch oder Würsten.

  • Zubereitung: Gekochte grüne Fisolen (grüne Bohnen) sind die Hauptzutat. Sie werden oft mit roten Zwiebeln, Essiggurken (Gürkchen) und manchmal auch Paprikawürfeln vermischt. Das Dressing ist eine kräftige Essig-Öl-Vinaigrette, oft mit etwas Senf, Salz, Pfeffer und Zucker abgeschmeckt. Manchmal werden auch Speckwürfel oder Schinkenstreifen hinzugefügt, um den Salat noch deftiger zu machen.
  • Besonderheit: Der Bohnensalat ist robust und kann gut vorbereitet werden, da er durch das Durchziehen der Aromen noch besser schmeckt. Er ist besonders in den wärmeren Monaten eine beliebte Beilage zu Grillfesten.

5. Krautsalat (Weißkrautsalat)

Der Krautsalat ist ein weiterer bodenständiger Vertreter der österreichischen Salatkultur, der besonders durch seine knackige Textur und seine frische Säure überzeugt. Er ist eine typische Beilage zu Wurst, Geselchtem oder gebratenem Fleisch.

  • Zubereitung: Feingehobelter Weißkraut (Weißkohl) bildet die Basis. Dieser wird oft vor dem Marinieren gesalzen und geknetet, um ihn weicher zu machen und überschüssige Flüssigkeit zu entziehen. Das Dressing besteht aus Essig (oft Weißweinessig), Öl, Salz, Pfeffer und Kümmel. Manchmal werden auch fein geschnittene Zwiebeln oder etwas Paprikapulver hinzugefügt. Der Salat sollte gut durchziehen, um seinen vollen Geschmack zu entwickeln.
  • Besonderheit: Die Knackigkeit des Krauts ist charakteristisch. Der Krautsalat ist bekannt für seine gute Lagerfähigkeit und wird oft in größeren Mengen zubereitet. Er ist nicht nur lecker, sondern auch reich an Vitamin C.

Diese fünf Salate zeigen die Breite und Tiefe der österreichischen Küche, die über die bekannten Hauptgerichte hinausgeht und mit frischen, saisonalen und regionalen Zutaten punktet. Sie sind der perfekte Beweis dafür, dass die Beilage oft genauso viel Liebe und Tradition in sich trägt wie der Star des Tellers.

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