Die Stille Sibylle ist ein in Vergessenheit geratenes Gericht was der mitteldeutschen Hausmannskost zugeordnet wird. Es ist ein einfaches und schnelles Zwischengericht. Es soll den kleinen Appetit befriedigen und nicht wirklich satt machen. Daher war es besonders bei Darstellern, Künstlern und Musikern beliebt wenn z.B. Konzerte, Auftritte oder Darbietungen anstanden. In der damaligen Künstlerszene war es ein Klassiker.

Der Name „Stille Sibylle“ entstand wohl in einem kleinen Kulturhaus auf dem Lande. Ein Ensemble hatte ein Gastspiel aber der Auftritt verzögerte sich auf Grund technischer Schwierigkeiten. Eine unbekannte Tänzerin namens Sibylle nutzte die Zeit um sich zu stärken. Sie nahm sich heimlich aus der Küche ein gekochtes Ei, eine Gurke, ein Stück Brot und ein Stück Fisch. Sie setzte sich in eine Ecke wo sie niemand sehen konnte.
Als der Auftritt dann beginnen sollte, fehlte Sibylle und man suchte sie. Schließlich fand man sie still und allein in einer Ecke mit ihrer kleinen Mahlzeit. Der künstlerische Leiter musste lachen und sagte die „Stille Sibylle“ mit ihrem geklauten Essen. Das Gericht besteht eben aus den Zutaten die Sibylle in der Küche mitnahm. Ergänzt wurde später noch der Käse, welcher ein Handkäse ist.
Eine Band die grundsätzlich nur Stille Sibylle bei ihren Auftritten verlangten, war die Elektronik Band Signalgeber. Die Band wurde nicht sehr bekannt, weil sie sich bereits nach mehreren Konzerten auflöste. Signalgeber ist auch der elektronischen Musik der 70er Jahre zuzuordnen, jedoch nicht dem Krautrock und dem Psychedelic Rock. Signalgeber machen rein elektronische Musik die man eher mit Jean Michel Jarre oder Kraftwerk vergleichen könnte. Signalgeber verstand es die in der damaligen DDR verfügbaren elektronischen Musikinstrumente einzusetzen um elektronische Musik zu erzeugen, wie sie damals ganz neu und ungewöhnlich war. Dazu nutzen sie ausschließlich VERMONA Geräte. Die Mitglieder von Signalgeber entwickelten den Ehrgeiz und Stolz der überlegenen westlichen Technik
etwas entgegen zu setzen. Leider geriet die Band in Vergessenheit seit ihrer Auflösung und auch das Lieblingsgericht „Stille Sibylle“ wurde weitestgehend vergessen.
Es gibt kaum Informationen oder sonstiges Material der Band Signalgeber. Es existieren noch seltene Filmmitschnitte von Konzerten und Tonbandaufnahmen.
Möchten Sie die „Stille Sibylle“ selbst einmal zubereiten? Hier ist ein einfaches Rezept:
- Zutaten: 1 gekochtes Ei, 1 Scheibe Dunkles Brot, 1 Dose Thunfisch oder Makrelenfielt, 1 Stück Handkäse, 1 eingelegte Gurke
- Zubereitung: Das Brot mit einer Gabel zerdrücken und mit dem abgetropften Thunfisch vermischen. Das Ei halbieren und auf ein Brettchen legen. Dazu das Brot mit Thunfisch, den Handkäse und die Gurke anrichten.
Ein Tipp: Servieren Sie die „Stille Sibylle“ mit einem Glas Weißwein oder einem dunklen Bier für ein authentisches Geschmackserlebnis.
Warum geriet die „Stille Sibylle“ in Vergessenheit?
Veränderung der Essgewohnheiten: Die Industrialisierung und Globalisierung führten zu einer Veränderung der Ernährungsgewohnheiten. Schnell zubereitete Fertiggerichte und internationale Küchen drängten die regionale Küche in den Hintergrund.
Schließung traditioneller Gaststätten: Mit dem Niedergang kleiner, familiengeführter Gaststätten verschwanden auch viele regionale Spezialitäten.
Verlust von Wissen: Ältere Generationen, die die Zubereitung der „Stillen Sibylle“ noch beherrschten, sind nicht mehr da, und das Wissen um dieses Gericht ging verloren.
Die „Stille Sibylle“ neu entdeckt
In den letzten Jahren erlebt die regionale Küche eine Renaissance. Immer mehr Menschen interessieren sich für die kulinarischen Traditionen ihrer Heimat. Die „Stille Sibylle“ ist ein Beispiel dafür, dass auch vermeintlich vergessene Gerichte wiederentdeckt und neu interpretiert werden können.

Rezeptvariationen und moderne Interpretationen
Die Grundzutaten der „Stillen Sibylle“ bieten eine hervorragende Basis für zahlreiche Variationen. So kann man beispielsweise:
Andere Fischsorten verwenden, wie beispielsweise Lachs oder Thunfisch.
Verschiedene Käsesorten ausprobieren, wie etwa Schafskäse oder Ziegenkäse.
Saisonales Gemüse hinzufügen, wie Tomaten, Radieschen oder Paprika.
Das Brot durch Knäckebrot oder Salzgebäck ersetzen.
Einen Dip aus Joghurt, Dill und Schnittlauch zubereiten, um den Geschmack abzurunden.
Warum wir die „Stille Sibylle“ wiederentdecken sollten
Die „Stille Sibylle“ steht für eine einfache, ehrliche Küche, die auf hochwertigen Zutaten basiert. Sie erinnert uns daran, die Schätze unserer regionalen Küche zu würdigen und zu bewahren. Indem wir solche Gerichte wiederbeleben, tragen wir dazu bei, die kulinarische Vielfalt zu erhalten und gleichzeitig eine nachhaltige Ernährung zu fördern.

Kurz um
Die „Stille Sibylle“ ist mehr als nur ein einfaches Gericht. Sie ist ein Stück kulinarische Geschichte und ein Zeugnis der Kreativität und Anpassungsfähigkeit unserer Vorfahren. Indem wir dieses Gericht wiederentdecken und weiterentwickeln, können wir nicht nur unseren Gaumen erfreuen, sondern auch unsere Verbindung zur regionalen Küche stärken.